Institutionen

Das Bundesarbeitsgericht - die höchste Instanz in der Arbeitsgerichtsbarkeit - ist einer der fünf obersten Gerichtshöfe des Bundes.

Bis zur Verlegung des Gerichts in Jahr 1999 war es gemeinsam mit dem Bundessozialgericht im ehemaligen Generalkommando der Wehrmacht am Graf-Bernadotte-Platz in Kassel untergebracht. Die unabhängige Föderalismuskommission hat am 27. Mai 1992 empfohlen, das Bundesarbeitsgericht (BAG) nach Thüringen zu verlegen.


1992 erging der Beschluss zum Umzug des Bundesarbeitsgerichtes (BAG) nach Erfurt. Der Umzug sollte sowohl den Föderalismus stärken als auch nach der staatlichen Einigung die innere Einigung zu verwirklichen. Auch die Arbeitsgerichtsbarkeit konnte so einen Beitrag dazu leisten, die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten sichtbar zu machen.


Ausschlaggebend für den Standort Erfurt war die geistige Atmosphäre einer Universitätsstadt sowie die gute Erreichbarkeit für die Beteiligten am Rechtsstreit. Seit 1994 fanden die letztinstanzlichen Verhandlungen in Arbeitssachen in Erfurt statt, zwar noch nicht in dem jetzigen Gebäude, aber in den Räumen des Landgerichts und des Landesarbeitsgerichts in Erfurt. 1995 wurde europaweit der Architektenwettbewerb zur Realisierung des Bauvorhabens „Neubau BAG“ ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt sodann die Berliner Architektin Gesine Weinmille. 1996 wurde der erste Spatenstich vollbracht und das Bundesarbeitsgericht entstand sukzessive in attraktiver Nachbarschaft zum Petersberg und zum Erfurter Dom. 1999 wurde das Gebäude an das Bundesarbeitsgericht übergeben. Innerhalb von 8 Tagen vollzog sich der Umzug von Kassel nach Erfurt, am 24.11.1999 fand im Großen Sitzungssaal die erste Verhandlung statt. Das Bundesarbeitsgericht war in Erfurt angekommen.
Derzeitige Präsidentin des BAG ist Frau Ingrid Schmidt.
Im Bundesarbeitsgericht finden Interessierte eine sehr gut ausgestattete juristische Bibliothek mit modernen Arbeitsplätzen. Der um das Gebäude gestaltete Park lädt, insbesondere im Frühjahr und Sommer, zum verweilen ein.

Weiterführende Informationen unter www.bundesarbeitsgericht.de

Das Landgericht Erfurt


Seit dem 14. Jhd. wird in Erfurt Gericht gehalten, jedoch gab es lange Zeit kein eigenständiges Gerichtsgebäude, sondern die Verhandlungen wurden in den sogenannten „Gerichtsstuben“ vollzogen. Die bekannteste Gerichtsstube befand sich auf dem Wenigemarkt, unter dem Markt fand man die Gefängniszellen. Auf dem Ostteil des Domplatzes wurde öffentlich Gericht gehalten, man fand dort das Henkershaus mit Einrichtungen wie Block, Halseisen und Galgen.

(Bild:Tom Kidd)

 

Das Landgerichtsgebäude wird von 1874 - 1879 auf dem Gelände des "Louisenthals", einer Parkanlage, die durch die Bombardements der Preußen 1813 zerstört wurde, errichtet. Erbaut wird das Gericht mit dem geräumigen Gefangenenhaus vom preußischen Regierungsbaumeister Beisner im neugotischen Stil.
Der Kostenaufwand betrug 1.017.452,25 Mark.


An der Fassade des Hauptgebäudes am Friedrich-Wilhelm-Platz (Domplatz) befinden sich in Stein gehauene Wappen aller beim hiesigen Landgericht beteiligten Städte: Erfurt-Stadt, Erfurt-Land, Mühlhausen, Langensalza, Weißensee und fürstlich Schwarzburg-Sondershausen.
Ansichtszeichnungen und Pläne aus der Zeit des Ankaufes des Geländes sowie der Planungsphase des Neubaus finden Sie in einem kurzen geschichtlichen Abriss in einem unserer Beratungsräume.
Nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses, wurde 1933 in dem Gebäude ein Erbgesundheitsgericht eingerichtet.
1952 – 1990 befand sich im Gebäude das Kreisgericht des Kreises Erfurt.
In ehemaligen Gefangenenhaus befand sich in dieser Zeit die Haftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit des Bezirkes Erfurt.
Nach der Wiedervereinigung befanden sich zunächst alle Fachgerichte im heutigen Gebäude des Landgerichts, auch das Kreisgericht und Oberlandesgericht. Erst 1993 wurde, nach der Ausgliederung der übrigen Gerichte das Landgericht Erfurt im heutigen Umfang wiedereingerichtet.
Der Landgerichtsbezirk des LG Erfurt umfasst die Bezirke der ihm untergeordneten Amtsgericht Apolda, Arnstadt, Erfurt, Gotha, Sömmerda und Weimar. Übergeordnet ist dem Landgericht das Thüringer Oberlandesgericht in Jena dem wiederum der Bundesgerichtshof übergeordnet ist.
Derzeitige Präsidentin des LG Erfurt ist Frau Renate Schwarz.

Weitere Information zur Geschäftsverteilung etc. Landgericht Erfurt

Das Justizzentrum Erfurt

Das Justizzentrum Erfurt wurde durch Umbau eines bestehenden Industriegebäudes, der früheren „Optima“, welches in den Jahren 1966 bis 1968 als Stahlbetonskelettbau in Stütze-/ Riegelkonstruktion errichtet wurde, realisiert. Es entstand in den Jahren von 1999 bis 2001 im Rahmen dieses Umbaus, der mit dem Altbau über eine repräsentative Halle mit Glasdach verbunden ist. Im nicht öffentlich zugänglichen Altbau befinden sich die Büroräume für rund 500 Mitarbeiter, der Neubau beherbergt die Gerichtssäle sowie die Anwalts- und Wartebereiche.

Benachbart zum Justizzentrum liegt das Bundesarbeitsgericht, das Ende der neunziger Jahre von Kassel nach Erfurt umzog.

 

Das Justizzentrum wechselt 2006 den Besitzer: Die LEG Thüringen veräußerte das Gebäude an eine luxemburgische Gesellschaft. Der Kaufpreis beträgt über 30 Millionen Euro. Der Gebäudekomplex wird langfristig weiter genutzt, es wird auch weiter nach deutschem Recht geurteil, denn das Land Thüringen bleibt Mieter.

Das Justizzentrum beherbergt: